Immer die Nacht

14 Geschichten am Rande der Welt

von

Wenn der Tag seine letzten Bronzeschuppen abwirft, der Horizont in Dunkelheit umhüllt wird, eine gespannte Stille über das Land die Macht übernimmt, und die müden Augen durch plötzliche Gedanken geöffnet werden, dann ist es Zeit, die Nacht willkommen zu heißen. Denn sie bringt Geschenke mit: Die magischen Momente, die träumerischen Halluzinationen, das Unmögliche, das Irreale und das Unglaubliche. Den Geist durchdringt die Fantasie. Nachts. Immer nur nachts.
Todor Todorov beweist wieder einmal mit diesen Geschichten, dass er ein begnadeter Meister der Sprache ist. Er führt den Leser mit absoluter Sicherheit durch das Delirium der Nacht und lässt ihn in einem Film-Noir als Komparse ein verrücktes Spiel miterleben. Das Drehbuch besteht aus plötzlichen Wendungen von Wahn und Verbrechen. Hier treffen sich unheilvolle Träumer, Stadtschamanen und Telefonmörder. Alles und Alle bewegen sich auf einem magischen Untergrund: Wörter, Gefühle, Bilder. Die Farben der Dunkelheit. Du und Ich. Gefährliche Geschichten von hier bis zum Rand der Welt. Nachts, wenn die Erinnerung erwacht.
»In der Dunkelheit ist nichts Dunkles. Die Nacht hat ein leuchtend rotes Herz. Und alles ist rot.«