In der Leere das Sitzen in der Drift der Tage

Kurzprosa

von

Die Kurzprosa von Richard Wall umfasst Hommagen, Attacken, Meditationen. Prosagedichte und Aufzeichnungen aus Engerwitz und nah und fern. Verzwirntes Treibholz, das nur auf den zukommt, der sich in die Strömung stellt. Unablässige Vergegenwärtigung im Beschwören eines Nicht-Geschehens.
Das von der Sprache Berührbare für bedeutend halten, für wichtig erachten. Aber was geschieht mit all dem Unfassbaren? Was ist schon die Sprache gegen die Emotion einer großen Geste!?
Es bedarf schon einer beträchtlichen Sorgfalt, um ein Höchstmaß an Erlebtem, Gedachtem und Assoziiertem mitzuteilen. Um ein Abgleiten zu verhindern ins Belanglose, Ungefähre und Beliebige, heißt es entschieden zu sein, skeptisch zu sein im Abwägen, und genau in der Formulierung. Und doch: Was für ein schreiender Widerspruch, im Ausguck sitzen zu wollen – die Augen wandern andauernd zwischen Schuhspitzen, Bugwelle und Horizont hin und her – um am Ende doch nur als Einbalsamierer toter Dinge dazustehen.