Inferno

von

„Ich bin in der Hölle, und die Verdammnis lastet auf mir.“

Besessen von der Idee, alle Vorkommnisse seines Lebens seien von einer tieferen Bedeutung durchtränkt, durchlebt August Strindberg in den Jahren 1895 bis 1897 die so genannte „Inferno-Krise“.
Naturwissenschaftliche Experimente, die Auseinandersetzung mit Mystizismus und Religion sowie eine omnipräsente Selbstreflexion prägen diese rastlose Zeit in Paris, der Strindberg nach der Lektüre Swedenborgs quasi geläutert entfliehen kann. Der Roman „Inferno“ ist in seiner autobiografischen Ausrichtung sowohl Zeugnis dieser individuellen Krise, als auch beispielgebend für eine im Umsturz begriffene Epoche.

„Jung war ich aufrichtig fromm, und ihr habt mich zum Freidenker gemacht. Aus dem Freidenker habt ihr mch zum Atheisten gemacht, aus dem Atheisten zum Gottesfürchtigen. Von humanitären Ideen begeistert, bin ich ein Herold des Sozialismus gewesen. Fünf Jahre später habt ihr den Sozialismus ad absurdum geführt. Alles was ich prophezeit habe, habt ihr für nichtig erklärt! Und angenommen, ich werde wieder religiös, so bin ich sicher, daß ihr in zehn Jahren auch die Religion widerlegt habt.“