Inge Dick, Lichtzeiten

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Farbe, Licht und Zeit erweisen sich als die zentralen Faktoren der
künstlerischen Arbeit Inge Dicks. Dies gilt für ihre Malerei, verschiedene architekturbezogene Kunstprojekte und für ihre seit den 1980er Jahren entstandenen fotografischen Bilder. Großteils arbeitete die Künstlerin dabei mit Polaroids, die auch im Zentrum des Gesamtprojektes Lichtzeiten in der Landesgalerie stehen. Wie keine andere Technik erlaubten die Polaroids Inge Dick, Licht und Zeit sichtbar werden zu lassen.

Zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Buches befindet sich die Technik des Polaroids in einem Auflösungsprozess. Fotomaterial ist lediglich auf Bestellung erhältlich. Auch wird es zeitlich befristet und in weit geringerem Umfang nur mehr als Lizenzprodukt von einer niederländischen Firma erzeugt. Die Präsenz der digitalen Fotografie hat Polaroid allerdings nicht nur marktmäßig verdrängt, sondern auch seine medialen Eigenschaften zunehmend in Vergessenheit geraten lassen – ein Prozess, der derzeit noch andauert.

Einen ganz speziellen Weg verfolgt Inge Dick. Ihr Zugriff auf die analoge Fotografie galt anfangs einer persönlichen Recherche über Möglichkeiten der fotografischen Reproduktion der eigenen Malerei. Die nuancierte Farbigkeit und Textur ihrer Bilder hatte sich bei Abbildungen in Katalogen und Zeitschriften stets als Problem erwiesen. Im Zuge entsprechender Experimente verlagerte sich Dicks Aufmerksamkeit zunehmend auf das Fotografieren von wechselnden Schatten-und Lichtsituationen auf ihren Bildern. Hier trat auch erstmals die Technik des Polaroids in Dicks Arbeit auf. Als schnelle Fotografie ohne Korn erschien ihr Polaroid für den zeitlichen Aspekt der Beobachtung besonders geeignet zu sein um die Themen Zeit und Licht sichtbar werden zu lassen.