inmitten meiner grünen insel

Gedichte

von ,

Friedrich Brandl führt in seinen Garten, der ihm eine Quelle der Erholung und Selbstfindung ist; weitet seinen Blick und macht sich auf den Weg, hinauf auf einen Berggipfel oder am Wasser entlang. Der ewig sich bewegende Fluss ist dem Poeten Symbol für das Leben. Wanderungen wechseln sich ab mit Reisen, sowohl Großstädte als auch die Heimatstadt Amberg sind wichtige Stationen des äußeren Lebensweges, aber auch der inneren Entwicklung.
An all diesen Orten ist Zeit für Beobachtungen, ob in den lebendigen Straßen der Stadt oder in der Ruhe der Natur. Eine grüne Insel ist der Garten, inmitten der Farben und Gerüche werden Alltagssorgen abgestreift. Wie vom Gipfel eines Berges blickt Friedrich Brandl zurück auf sein Leben, auf die Kindheit, auf die seiner inzwischen erwachsenen Kinder, auf Freundschaften, auf hart errungene Erkenntnisse. Die Natur, das menschliche Dasein überdauernd, lehrt Gelassenheit. Dabei ist der Blick nach innen immer auch ein Blick nach außen, Brandls Gedichte sind keine Weltflucht, sondern Weltsuche.
Herzstück des Bandes sind drei behutsam komponierte Sonettenkränze: In den jeweils 15 Sonetten, streng und doch liebevoll in Form gebracht, wird die letzte Zeile eines Gedichts zum Eingangsvers des nächsten. Das kunstvoll geknüpfte Band aus Gedichten rundet sich zum Kranz. Brandl gelingt es meisterhaft, seine Philosophie in Lyrik zu übersetzen. Von den Sonetten heben sich im freien Versmaß geschriebene Gedichte ab, stets mit berührender Schlichtheit und Klarheit. Ina Meillans Grafiken greifen diese Leichtigkeit auf.