Innerschweiz auf dem Weg ins Heute

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In den „Lebenserinnerungen“ von Bauernsekretär Alois Hodel (1946) erlebt der Leser ein gutes Stück zentralschweizerischer Landwirtschaftsgeschichte mit. Der Autor wuchs in Egolzwil als Bauernsohn auf. Nach der Ausbildung als Landwirt und Agronom-Ingenieur HTL begann seine berufliche Karriere 1971 auf dem Luzerner Bauernsekretariat, das er als Bauernsekretär von 1990 bis 2011 leitete. Dabei war er auch als Agrarjournalist, als Redaktor und als Verlagsleiter tätig.

Seine Beobachtungen und Analysen gelten ebenso den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Technisierung und ökologischen Fragen wie den Reformen in der landwirtschaftlichen Berufsausbildung. Besonders augenfällig beschreibt er den Strukturwandel am Beispiel der gestärkten Stellung der Frau auf dem Bauernbetrieb.

Alois Hodel erlebte und begleitete– ja zuweilen steuerte er als aktiver Lobbyist – die Entwicklungslinien der Landwirtschaft in der Innerschweiz und im Speziellen im Kanton Luzern. Für die Anliegen seiner Gemeinde und insbesondere der Landwirtschaft politisierte er als Kirchenrat, als Gemeindepräsident und als Grossrat. Bei all seinen Tätigkeiten, sei es in der Politik oder im Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband, war ihm das gesellschaftliche und wirtschaftliche Wohl der Bauernschaft in einer sich ständig verändernden Umwelt ein Anliegen. Ihm kam dabei zugute, dass er die Landwirtschaft nicht nur von der Theorie her kannte, sondern dass er aufgrund seiner Herkunft und Ausbildung selber auch etwas „Mist am Ärmel“ hatte.

Die Buchreihe „Innerschweiz auf dem Weg ins Heute“ der Albert Koechlin Stiftung AKS thematisiert die Aufbruchstimmung, welche in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts – auch in der Innerschweiz – begonnen hatte und sich in der Folge nachhaltig fortsetzte. In den bisherigen Bänden haben engagierte Persönlichkeiten aus Bereichen wie Religion (Anton Rotzetter), Literatur (Martin Stadler), Wirtschaft (Carl Elsener), Politik und Frau (Elisabeth Blunschy), Brauchtum (Werner Röllin), Musik (Franz Kaufmann) und Militär (Arthur Liener) ihre „Lebenserinnerung“ geschildert, so dass beim Leser selbst „Lebenserinnerungen“ wach werden.