Interferenzen

Erzählungen

von

Der Erzählband „Interferenzen“ pendelt um Dissonanzen zwischen Innen- und Außenwelt, Faktizität und Imagination, erzählt von ernsthaften wie halbherzigen Bestrebungen, andere zu verstehen, von der Schwierigkeit, sich selbst zu begreifen, dem, was man empfindet, sich zusammenreimt, vor sich hin denkt, einen Namen zu geben, mit der Welt zurechtzukommen, sich Klarheit zu verschaffen: Texte von Überlappungen, vom Hin- und Her-, vom Weglaufen, im weitesten Sinn. Vordergründig geht es in einigen der Texte um altbewährte Problematiken, die aus der Perspektive diverser (meist weiblicher) Ichs geschildert, konstruiert, verfremdet, vermischt werden: Begehren, Freundschaft, Verantwortung, Schuldgefühl, Absonderung u.ä.m. Der Großteil der Geschichten lässt sich allerdings nicht als „Nabelbeschau“ oder „Lifestyleskizze“ bezeichnen, sind die sozialpolitischen Rahmen, in die sich jeweilige Handlungen als Bilder einbetten, mitunter sehr deutlich und trotz zahlreicher Traumsequenzen, ab-surder Aspekte bzw. ironisierend grotesker Passagen äußerst realistisch.
Etliche Texte handeln von prekären Arbeits-, Lebensverhältnissen. „Ziel“ des Prosabandes – ist es auch, im Konkreten Allgemeines zu spiegeln bzw. jenes, was der Autor dafür hält. Was die äußere/innere Struktur anbelangt, so soll das Buch aus sowohl eher experimentellen als auch konventionell konzipierten Erzählungen bestehen, die auf personaler Ebene geflechtar-tig ineinander übergreifen. Das Personeninventar kehrt mittels anderer Perspektiven, in verschiedenen Kontexten, neuen Konstellationen in allen Texten wieder. Zueinander in Relation gesetzt zeigen diese eine Art Kosmos von Lebenswelten.