Israel, a love that was

Die Geschichte einer Entzauberung

von

Was macht eine Münchnerin im Heiligen Land? Eine Geschichte zwischen Ver- und Entzauberung, zwischen West-Jerusalem und Westbank – und schließlich zwischen allen Stühlen…

Linda Benedikt ist 19, als sie sich in Israel verliebt. Das fremde Land, seine raue Schönheit und dessen herzliche Menschen faszinieren sie. Sie scheint das erste mal an einem Ort angekommen, der „nur ihr gehört“, wo sie, als Enkelin des Münchner Fernsehunterhalters Robert Lembke, nicht überall mit „Was bin ich?“-Scherzen empfangen wird. Immer wieder führen Studien oder freiwilliges Engagement die Autorin nach Israel und bald verbinden sie tiefe Freundschaften mit diesem Land.

Doch mit der Zeit beginnt die schöne, mediterrane Fassade zu bröckeln. Als Linda Benedikt hört, wie eine israelische Freundin und deren Mutter über ein „mißglücktes“ Attentat der Palästinenser auf einen Bus voller palästinensischer Frauen und Kinder in herzliches Lachen ausbrechen, beginnt sie, Fragen zu stellen. Bald wird ihr klar, daß in diesem Land eine parallele Wirklichkeit zu den schönen Stränden und zur flimmernden Skyline Tel Avivs existiert: Das Leben der Palästinenser, deren Alltag geprägt ist von Besatzung, Demütigung und Verzweiflung. Mit zunehmendem Engagement für die Rechte einer unterdrückten Bevölkerung lernt sie die andere Seite dieses Landes kennen, das sich von alten und neuen Ängsten eine menschenverachtende Politik diktieren läßt und dabei vor der Anwendung physischer Gewalt nicht zurückschreckt. Die anfängliche Verliebtheit wandelt sich zunehmend in Desillusionierung, Wut und Trauer über eine israelische Gesellschaft, die mit ihrem (Nicht)Handeln vor Allem sich selbst schadet.

Als Mischung aus autobiographischer Erzählung, tagebuchähnlichen Aufzeichnungen und politischer Analyse ist „Israel, a love that was“ ein schonungsloser, humorvoller und doch immer wieder sentimentaler Blick auf ein Land, das der Autorin vieles war und ist: Israel, mon Amour, my worst nightmare und alles was dazwischen liegt.