J.A. Topf & Söhne

Ein Erfurter Familienunternehmen und der Holocaust

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J. A. Topf & Söhne steht exemplarisch für die Beteiligung privater Wirtschaftsunternehmen am nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen. Der industrielle Massenmord in Auschwitz wäre ohne die von der Erfurter Firma konstruierten Leichenverbrennungsöfen und deren Gaskammer-Lüftungstechnik nicht möglich gewesen. Wie wurde ein Thüringer Traditionsunternehmen, das in der Weimarer Republik erfolgreich Bestattungsöfen für städtische Krematorien entwickelte, zum direkten Auftragnehmer der SS? Wer waren diese Kaufleute und Ingenieure, die in der Massenvernichtung einen zukunftsträchtigen Markt und eine technologische Herausforderung sahren? Wie war es möglich, dass sich in der Betriebsgemeinschaft kein Widerspruch regte und selbst Arbeiter aus den kommunistischen Widerstand zu Mitwissern und sogar Mittätern wurden? Wie gingen die Beteiligten und die beiden Nachkriegsgesellschaften mit dieser Schuld um?