Jahrbuch für Literatur / nicht schreiben ist auch keine lösung

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„Hannes Miesbach schenkt sich nach: Nichtschreiben ist keine lösung. Katzen beißen sich nicht in den schwanz. Spielformen statt fester gattungen. Spiel ohne grenzen. Spiel ohne sie-ger. Sprache und welt haben nicht mehr gemein als schach und krieg. Hermetik statt herme-neutik. Absatz.“
(Christoph Peters, „Vier Dichter besetzen einen Platz“)

Das Jahrbuch für Literatur 13 versammelt spannende, kluge und handlungsstarke Texte, die auf ein wachsendes Interesse vieler Autorinnen und Autoren an sozialen und politischen Themen verweisen. Sie diskutieren stärker als früher die Welt, in der wir leben, probieren, um es mit den Dentisten zu sagen, Füllungen aus für Leerstellen, die das Faktengerüst der Wirklichkeit immer wieder offen lässt. Und in dem, was sie dann immer noch nicht sagen, lassen sie souverän Platz für den Vorstellungsraum, den gute Literatur auch weiterhin braucht.

Helmut Krausser hat einen Auszug aus seinem künftigen Puccini-Roman zur Verfügung gestellt, Ute-Christine Krupp unternimmt eine Zeitreise zu den Perückenmachern des Barock, Tobias Hülswitt berichtet aus Osteuropa und Norman Ohler aus Palästina. Patrick Roth und Ursula Krechel nähern sich Emigrantenschicksalen, aus Christoph Peters neuer Erzählung stammt der Titel dieses Jahrbuchs. Dagmar Leupold erzählt von Fußball-Leiden und -Freuden, Wolfgang Schömel gibt weitere Einblicke in den mal wieder farbig tapezierten und ziemlich verschachtelten Herzinnenraum des Neurotikers. Es fi nden sich Auszüge aus Monika Rincks hochgelobtem Langessay ‚Ah, das Love-Ding!‘, von Jan Wagner stammen Überlegungen zur Poesie der Fakten und von Edgar Reitz der Innere Monolog der Lulu aus seinem neuen Film ‚Heimat-Fragmente: Die Frauen‘.

„Welchen Text die Lesenden auch als Einstieg wählen möchten, sie werden sich (so sei augenzwinkernd bemerkt) in die genussvollen Fallgruben guter Lektüre begeben müssen, sie werden über die Stolpersteine reflektierter Lyrik hinweg zu einem Vergnügen gelangen, das sich wohltuend von der oft blassen Wirkung vieler ‚Anthologien’ unterscheidet.“ (Bücherwurm).

Spannende, kluge und handlungsstarke Texte. Die Jahrbücher für Literatur sind „nach wie vor. in ihrer Art und Weise einmalig für Deutschland“. (bibliotheken heute)

Die Herausgeber

Sigfrid Gauch, geboren 1945 in Offenbach am Glan, lebt in Mainz. Studium der Germanistik, Philosophie und Pädagogik, war Lehrer für Deutsch und Philosophie, leitet seit einigen Jahren das Literaturreferat im rheinland-pfälzischen Kulturministerium; Publikationen u.a. die Romane Zweiter Hand und Winterhafen.

Andrea Steinbrecher, 1977 in Bad Kreuznach geboren, lebt in Mainz; Studium der Kulturanthropologie und Komparatistik; Drehbuch und Hauptrolle im Kurzfilm „Streit“, Mitarbeiterin beim Filmfestival FILMZ in Mainz.

Alexander Wasner, 1965 in Mainz geboren, lebt in Zornheim in Rheinhessen; Studium der Germanistik, Philosophie und Buchwissenschaft, arbeitet seit 1991 als Autor und Redakteur für den Südwestrundfunk, u. a. „Literatur im Foyer mit Martin Lüdke“; Arbeiten für Südwest Fernsehen, 3sat, ARD und SWR2, u. a. „Die Kaiserkirche. Der Bau des Doms zu Speyer“ (Südwest Fernsehen 1997); „Die Akte Hüsch“ (3sat / Südwest Fernsehen, 2000); „Selten so gelacht. Die Witzarbeiter vom Fernsehen“ (ARD 2001).