Jahrbuch Innere Führung 2014

Drohnen, Roboter und Cyborgs – Der Soldat im Angesicht neuer Militärtechnologien

Die mögliche Ausstattung der Bundeswehr mit waffenfähigen Drohnen hat es geschafft, dass Deutschland dreizig Jahre nach den Diskussionen und Demonstrationen über die NATO-Nachrüstung mit Pershing II und Cruise Missiles erneut debattiert – mit sachlichen Argumenten genauso wie mit emotionalen Einlassungen. Vordergründig geht es um eine Militärtechnologie, die von den US-amerikanischen Streitkräften in großen Stückzahlen beschafft und bereits in diversen Kriegs- und Krisengebieten eingesetzt wurde. Im Hintergrund schlummern jedoch grundsätzliche sicherheitspolitische Fragen, deren Beantwortung den Deutschen nicht leicht fällt. Es geht um die Rolle ihres Landes in der Welt, um die Legitimität militärischer Gewaltanwendung, um die Rechtmäßigkeit des Einsatzes bestimmter Waffen, um Änderungen in Strategie, Operation und Taktik und auch darum, welche Aufgaben den Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr zugemutet werden dürfen.
Drohnen sind nur ein Beispiel unter vielen neueren Militärtechnologien, die das Kriegsbild sowie den Einsatz von Streitkräften verändern könnten. Die Bekämpfung von Gegnern mit autonomen Waffensystemen, die Unterstützung der Soldaten und Soldatinnen durch Roboter, ihre Leistungssteigerung durch physikalische Hilfsmittel und chemische Substanzen – all das scheint bereits heute machbar.
Die Autoren des Jahrbuchs Innere Führung 2014 analysieren die vielfältigen Fragestellungen, die sich bei Entwicklung, Einführung und Einsatz neuer Militärtechnologien aufdrängen. Darüber hinaus gehen sie auf aktuelle Herausforderungen der Führungsphilosophie der Bundeswehr ein.