Jenseits von Uffenheim

Meine Berufswahl zwischen den Extremen

von

Schon als Schulkind träumte ich von großer Fahrt, natürlich als Kapitän. Als ich mein Ziel erreicht hatte, wurde das Schiff, mit elf Nationen an Bord, ausgeflaggt. Bis dahin erlebte ich eine Seefahrt der Extreme: Ich überlebte einen Orkan mit schwerer Havarie und New Yorks größtes Tankerunglück als einziger Offizier der Alva Cape und war Beteiligter der Seeamtsverhandlung in New York und einer weiteren in Hamburg.
Vor allem meiner Familie und der nicht mehr akzeptablen maritimen Veränderungen wegen suchte ich eine berufliche Alternative an Land. Was bisher jenseits meiner Fantasie gelegen hatte: Ich wurde als Arbeitsberater Teil der Ordnungspolitik in der Arbeitsverwaltung. Hier erlebte ich eine Behördenmentalität mit fehlendem betriebswirtschaftlichem Denken, was jede Reederei in den Ruin getrieben hätte, einschließlich der gefälschten Vermittlungsstatistik, die letztendlich den Präsidenten Jagoda stürzte und auch die Hartz-
Reform forcierte. Allerdings fand ich meine verantwortungsvolle selbstständige Arbeit spannend: die vielen Gestaltungsmöglichkeiten, den umfangreichen Kontakt zu Unternehmen, die Beratung von Arbeitnehmern unterschiedlichster Natur, verbunden mit einem tiefen Einblick in unsere Gesellschaftsstruktur.