Joachim Ringelnatz

Nach Berlin, nach Berlin, nach Berlin

von

Als Joachim Ringelnatz 1930 mit seiner Frau aus München nach Berlin zog, suchten sie das „saubere Glück“ in einer Stadt, in der damals noch wenig zu merken war vom Triumph der braunen „Lumpen“. Das Leben in der geliebten Großstadt mit der pulsierenden Kunst- und Literaturszene sorgte auch im Werk des erfolgreichen Lyrikers, Prosaisten und Malers für einen enormen Kreativitätsschub. In kurzer Folge schuf er zahlreiche Werke, in denen er die Licht- und Schattenseiten der Metropole porträtierte.Schon vor seiner Übersiedlung nach Berlin war die Stadt Ringelnatz’ eigentliche künstlerische Heimat. Auf den Bühnen der Nachtklubs und Cabarets feierte er seine größten Erfolge. Hier fanden die ersten Auktionen seiner ungewöhnlichen Gemälde und Zeichnungen statt. Im Großstadtroman …liner Roma… von 1923 hat er das wohl radikalste literarische Berlin-Denkmal seiner Gegenwart gezeichnet. Und in genau beobachtenden Gedichten zeigte er auch die Kehrseite der „Goldenen Zwanziger“: Verbrechen, Armut, politische Wirrnisse.Nach Berlin, nach Berlin, nach Berlin! vereint erstmals die Berlin gewidmeten Werke und Lebenszeugnisse von Ringelnatz: Gedichte, Prosa, Gemälde, Zeichnungen und – teilweise bislang unpublizierte – Dokumente aus seinem Nachlass.