Joachim Slüter – Die Reformation in Rostock

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Serrius liefert einen interessanten Beleg dafür, wie man in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Anfänge der Reformation in Rostock gesehen und gedeutet hat. Der Wert dieser Schrift liegt darin, ein historisches Dokument zu sein: hier interpretiert ein Gelehrter im Jahre 1840 den Durchbruch der Reformation in seiner Heimatstadt, einschließlich detaillierter Beschreibungen der kirchlichen und weltlichen Verhältnisse. Als guter Historiker achtet Serrius auf Zusammenhänge. Er beschreibt also auch die – wenn auch spärlichen – Reformationsimpulse vor Slüter, er erwähnt politische Hintergrundprozesse, er zitiert immer wieder aus der Literatur. Es gelingt ihm aufzuzeigen, mit welcher Dramatik sich jener geistige Umbruch im frühen 16. Jahrhundert abspielte, wie die konservativen Kräfte keine Gelegenheit und kein Mittel ausließen, um die „neue Lehre“ zu verhindern oder doch wenigstens zurückzudrängen… (Rostock, Ludwig Seyfarth)