Johannes und Hans Meiner. Fotografiertes Bürgertum von der Wiege bis zur Bahre

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Der Sachse Johannes Meiner (1867–1941) und sein in der Schweiz geborener Sohn Hans (1897–1963) waren auf bürgerliche Fotografie spezialisiert. Zehntausende von Glasplatten zeigen die Lebenswelten des urbanen Bürgertums von Zürich, und zwar von der Geburt bis zur Heirat und über standesgemässes Wohnen, Sinn stiftendes Vereins- und Theaterleben zu Sterben und Tod mit dem Totenbildnis als würdigem Epitaph.
Daneben haben die Fotografen zwei Leben lang die Errungenschaften und Produkte schweizerischen Schaffens fotografiert. Das Alphabet von Sachaufnahmen – Armaturen, Badewannen, Frisuren, Krawatten, Lingerie, Medizinaltechnik, Polstersessel, Schreibmaschinen, Stoffe, Uhren und Zahnräder – repräsentiert den Geist solider Schweizer Produktion, der in der Landesausstellung 1939 in Zürich, deren offizieller Fotograf Hans Meiner war, einen visuellen Höhepunkt feierte.
Der vorliegende Band zeigt feine Leute und filigrane Sachen, beides Ausdruck und Selbstdarstellung einer Welt, deren visuelle Präsenz ein heute fast verschwundenes Lebens- und Arbeitskonzept untermauert, nämlich Kostbarkeiten und Wohlstand, Tugend und Stolz zu vereinen.