Joseph Beuys – Zeichnungen 1945-1986

Die Sammlung Klüser. Katalogbuch zur Ausstellung in der Pinakothek der Moderne, München

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In seinen Zeichnungen verknüpfte Joseph Beuys (1921–1986) Anschauung und Denken, das Visuelle und das Begriffliche. Die Zeichnung war für ihn ein Medium der Erkenntnis, das über den unmittelbaren Ausdruck hinaus materielle und immaterielle Kräfte, plastische Prozesse im weitesten Sinn sichtbar macht. Mit dem Erstellen des Werkverzeichnisses der Multiples (erschienen 1992 bei Schirmer/Mosel) begann 1970 die intensive Zusammenarbeit von Joseph Beuys und Bernd Klüser, die sich bis zu Beuys’ Tod fortsetzte. Die Nähe zum Künstler, eine Art erlebte Werkgeschichte, zeigt sich auch in der privat zusammengetragenen Sammlung. Die 150 Blätter der Sammlung Klüser umfassen zeitlich und inhaltlich die gesamte Bandbreite von Beuys’ zeichnerischer Produktion. Feine Bleistiftzeichnungen, Braunkreuz- und Hasenblut-Arbeiten, Collagen, Drucke und plastische Bilder führen dabei die Materialsensibilität des Künstlers vor Augen, der seine Gestaltungsmittel immer als organische, veränderbare Elemente auffasste. In ihrer Gesamtheit ist die Sammlung von Bernd und Verena Klüser als ein Werkblock im Beuys’schen Sinne zu verstehen: ein batterieähnliches Medium zur Speicherung und Anreicherung von Energie, ein ‚Reservoir‘ an Ideen und Potenzial. Den einführenden Text zur Sammlung Klüser schrieb die Düsseldorfer Kuratorin Magdalena Holzhey. Sie und Dieter Koepplin, ehemaliger Leiter des Kupferstichkabinetts im Kunstmuseum Basel und langjähriger Schirmer/Mosel-Autor, kommentieren die ausgewählten Zeichnungen.