Joseph von Eichendorff

Halle, Harz und Heidelberg - Autobiografisches

„Die damaligen Universitäten hatten überhaupt noch ein durchaus fremdes Ansehen, als lägen sie aus der Welt. Man konnte kaum etwas Malerischeres sehen, als diese phantastischen Studententrachten, ihre sangreichen Wanderzüge in der Umgebung, die nächtlichen Ständchen unter den Fenstern imaginärer Liebchen; dazu das beständige Klirren von Sporen und Rapieren auf allen Straßen, die schönen jugendlichen Gestalten zu Roß, und alles bewaffnet und kampfbereit wie ein lustiges Kriegslager oder ein permanenter Mummenschanz.“

Zwei autobiografische Zeugnisse dokumentieren die Studienzeit der Brüder Eichendorff in Halle, ihre Harzreise, die sie bis nach Hamburg und Lübeck führte, und den Neubeginn in Heidelberg: Joseph von Eichendorffs Tagebucheintragungen „Pro Memoria“ aus den Jahren 1805/06, in denen der noch nicht als Dichter hervorgetretene Student das unmittelbar Erlebte festgehalten hat, und der etwa 50 Jahre später entstandene literaturkritische Aufsatz „Halle und Heidelberg“, in dem er kurz vor seinem Tod noch einmal auf die in den beiden Städten verlebte Zeit zurückblickt und dabei besonders auf die Romantik eingeht. Beide Texte liegen in diesem Band vereint, kommentiert und um Abbildungen ergänzt vor.