Jüdische Miniaturen

Herausgegeben von Hermann Simon

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Dorothea Hirschfeld (1877–1966) arbeitete vor und während des Ersten Weltkrieges in mehreren sozialen Organisation wie Deutscher Verein für Armenpflege und Wohltätigkeit, Deutscher Verband der Sozialbeamtinnen sowie Nationaler Frauendienst und engagierte sich in der 1919 gegründeten Arbeiterwohlfahrt. Dank ihrer hervorragenden Fachkompetenz wurde sie Anfang 1919 in das neu geschaffene Reichsarbeitsministerium berufen und dort als erste Frau zur Ministerialrätin ernannt. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit lag in den zu dieser Zeit wichtigen Aufgaben der Kriegshinterbliebenenfürsorge und der Armenpflege. Darüber hinaus war sie für einige Jahre in der Reichsarbeitsverwaltung tätig. Früh von den Nationalsozialisten angefeindet, wurde sie 1933 entlassen. Sie überlebte ihre Deportation in das Ghetto Theresienstadt im Jahr 1942 und wirkte nach ihrer Rückkehr erneut beruflich und ehrenamtlich in der Sozialpolitik.