Jugendfreiwilligendienste

Herausforderungen und Positionen

Die Freiwilligendienste in Deutschland befinden sich seit Jahren imAufwind. Beginnend mit dem FSJ in den 50er Jahren haben sich die Freiwilligendienste bis heute in einer Weise entwickelt, dass sie (sozial-) politische Bedeutung erlangt haben.Freiwilligendienste waren bisher in erster Linie Jugendfreiwilligendienste und dienten der persönlichen, sozialen und beruflichen Orientierung. Sie sind eine moratoriumsverlängernde Phase hauptsächlich nach der Schulzeit, geben erste Orientierungshilfe beim Start ins weitere Leben und konfrontieren junge Menschen erstmals mit den Schattenseiten unserer Gesellschaft. Freiwilligendienste gelingen dann, wenn die Interessen der Freiwilligen und Einsatzstellen moderiert werden und eine unabhängige Instanz für die pädagogischen Angebote verantwortlich zeichnet. Welche Rolle spielt zukünftig das Trägerprinzip? Um einer Verzweckung aus sozialpolitischer Perspektive entgegen zu treten sollen Trägerorganisationen gemeinnützig und Einsatzstellen gemeinwohlorientiert sein. Ist die Arbeitsmarktneutralität langfristig sicherzustellen? Freiwilligendienste wirken, aber wie lässt sich das belegen? Lassen sich Freiwilligendienste wirklich für alle gesellschaftlichen Gruppen öffnen? Mit welchem Begriff politischer Bildung wollen wir in den Jugendfreiwilligendiensten arbeiten? Darüber hinaus wird am Beispiel der Freiwilligendienste deutlich, dass das Verhältnis von Staat und Zivilgesellschaft auf den Prüfstand gehört. Wie können zivilgesellschaftliche Autonomie- und Partizipationsansprüche grundsätzlich gesichert werden?Einige Fragen, auf die in diesem Buch erste Antworten zu finden sind.