Julian Röder

World Wide Order

von , , , ,

International bekannt wurde der Berliner Fotograf Julian Röder (*1981) mit seiner Serie The Summits über Proteste während diverser G8-Gipfel. So dokumentierte er 2001 die Ausschreitungen in Genua, als mehr als 300 000 Menschen auf die Straße gingen und ein Demonstrant von der Polizei erschossen wurde. Zusammenhängen von Macht und Ökonomie gilt das Hauptaugenmerk des Fotografen. Was geschieht, wenn das System Markt, sich – als Prinzip von Bedürfnisschöpfung und Wachstum – verselbstständigt hat? Röders Werkreihen finden zu einer klaren Sprache und bauen inhaltlich aufeinander auf. Er benutzt bewusst verschiedene Kompositionen, die zum Beispiel an klassische Schlachtengemälde oder ästhetisierende Werbefotos erinnern, um seine Arbeiten der alltäglichen Bilderflut zu entheben und den Betrachter zum Hinsehen zu bewegen. Auch für seine jüngste Serie Mission and Task zum Thema Außengrenze Europa findet Röder Bilder, die den Kern unseres Selbstverständnisses infrage stellen.

Ausstellung/Exhibition: Kunsthalle Erfurt 18.7.- 28.9.2014