Karl Seitz

Ein Leben an Bruchlinien

von

Karl Seitz – sein Aufstieg vom Waisenhauszögling zu einer der markantesten Erscheinungen der Wr. Lehrerbewegung bis hin zum profilierten Parlamentarier kann zugleich als Spiegelbild sozialemokratischer Parteigeschichte gesehen werden. Seine Rolle als erstes Staatsoberhaupt der Republik Österreich, sein Reagieren als Wiener Bürgermeister während des Justizpalastbrandes 1927, sein Taktieren als Parteivorsitzender bei der Parlamentsausschaltung 1933, seine Verhaftungen im Zuge des Bürgerkrieges 1934, des Anschlusses 1938 und des Stauffenberg-Attentats 1944 – all dies ließ Karl Seitz zu einem wesentlichen Bestandteil der österreichischen Geschichte werden.