Kim Ki-Duk

Barbar oder Sündenbock?

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Kim Ki-Duk hat das koreanische Kino revolutioniert. Während seine Filme wie zuletzt „Pieta“ (2012) auf internationalen Festivals gefeiert werden, ist der aus einfachen Verhältnissen stammende Autodidakt in seiner Heimat höchst umstritten. Vielen Koreanern gelten seine Werke als Ausgeburten eines sadistischen Wilden und nur wenige erkennen in ihnen die Abgründe ihres Landes und dessen Geschichte. Wer Korea verstehen will, muss Kim Ki-Duk verstehen – diese Maxime hat Jeong Seong-Il diesem Band zu Grunde gelegt. Dazu hat er nicht nur führende Experten versammelt, um Kims Filme von dessen Debüt „Crocodile“ (1996) bis zu seinem meditativen Meisterwerk „Frühling, Sommer, Herbst, Winter … und Frühling“ (2003) zu analysieren. Auch den unbequemen Regisseur selbst und seine Mitarbeiter lässt er ausführlich zu Wort kommen. Abgerundet wird dieses vielstimmige Porträt von Kim Ki-Duks unverfilmtem Drehbuch „Die Überquerung der Straße bei Rot“.