Kindkater

Erzählungen

von

Geertje Suhrs Erzählungen kommen im Plauderton daher: Sie unterhalten im besten Sinne, sind aber immer mit einem doppelten, nämlich existentiellen Boden ausgestattet. – Da ist Hanna, die Schulfreundin, mit der sich die Erzählerin so oft über ‚geliebte Tote‘ unterhalten hat und die sich anfallsartig und unsterblich in einen literaturfeindlichen und schweinezüchtenden Oberstudienrat verliebt. Entzückt und entsetzt nehmen wir alsbald am Martyrium einer Liebeslyrikerin teil, die als Prinzessin maskiert die Festung ihres Angebeteten zu stürmen versucht. Und es geht um allerlei Verwerfungen zwischen besten Freundinnen während
der alljährlichen Feier deutscher Weihnacht mit den eingeborenen amerikanischen Ehegatten, Heringssalat und Gänseschmalz. Den Gipfel der Tragikomik erklimmt Geertje Suhr aber mit der grotesken Erzählung von der Verwandlung des Katers Benno in einen verdächtig smaragdäugig blickenden Säugling –den ‚Kindkater‘ –, der eines Tages der von ihrer Kinderlosigkeit heimgesuchten Barbara anstelle des vertrauten Katzentiers erscheint.