Kirschen zu Mitternacht

Roman

von

Der schwedische Feldmarschall Lennart Torstensson
belagert mit seinen Truppen die Stadt Brünn. Die
Wahrscheinlichkeit einer längeren Belagerung standhalten
zu können, ohne Verstärkung durch zusätzliche
Truppen, schätzten viele als ziemlich gering ein.
Dennoch – klein beigeben kam nicht in Frage.

Viktor Mautner Markhof hat die historischen Details der Belagerung exakt recherchiert.

. Alles drehte sich um die entscheidende Frage,
wie viel Zeit Torstensson noch benötigte, um mit
seinen unzähligen Dragonern, Musketieren und Geschützen
vor Brünn aufzutauchen. Es entstand eine
rege Diskussion über die Maßnahmen, die nun zu
treffen waren. Immerhin konnte die Stadt auf rund
achthundert gemusterte und bewaffnete Bürger
sowie Handwerksburschen zurückgreifen. Weitere
hundertzwanzig Musketiere waren im Laufe des Tages,
nach der Aufhebung der Blockade von Olmütz
von dort kommend auf der Festung Spielberg eingetroffen
und einquartiert worden. Die Stadt verfügte
überdies über einen Ring aus einer inneren und
einer äußeren Stadtmauer mit zahlreichen Türmen,
wenn auch nicht in bestem Zustand.
Den meisten erschien dies gegen die anrückende
Übermacht von rund fünfzehn- bis zwanzigtausend
schwedischen Soldaten kaum ausreichend Schutz zu
gewährleisten.