Klassiker der Kinderliteratur

Roman

von ,

Die abenteuerliche Suche nach einem geheimnisvollen Schatz
Die Karte einer entlegenen Insel, das Gerücht von einem sagenhaften Schatz und eine Hafenkneipe voller seefahrender Schurken – so nimmt die mitreißende Geschichte des Jungen Jim ihren Anfang. Seine Abenteuerlust ist geweckt. Er macht sich auf, trotzt als Matrose und Schatzsucher seinen Widersachern und lüftet schließlich das lockende Geheimnis.
Ein altes ungehobeltes Rauhbein hat es samt seiner Seekiste ausgerechnet an jenen Küstenstrich verschlagen, an dem Jims Eltern eine Herberge betreiben. Der Fremde flucht, lästert und bechert nach Herzenslust, scheint ansonsten aber darauf erpicht, in seinem Schlupfwinkel unentdeckt zu bleiben. Doch seine Tage sind gezählt. Als ihn ein Gehirnschlag ereilt, hinterlässt er den unfreiwilligen Erben nicht nur die rätselhafte Skizze einer Insel, sondern eine ganze Horde lichtscheuer Gestalten, die es auf genau dieses Erbstück abgesehen haben. So beginnt ein Wettlauf um den mysteriösen Schatz, der an Dramatik nichts zu wünschen übrig lässt.
Robert Louis Stevenson (1850–1894) hat mit seinem faszinierenden Seestück ein Genre zur Vollendung geführt und zugleich das maßgebliche Vorbild für alle romantischen und nachromantischen Meeresabenteuer in Literatur und Film geliefert. Für Generationen von Lesern ist «Die Schatzinsel» zum Inbegriff geistreicher Unterhaltung geworden. Jorge Luis Borges etwa schrieb huldigend: «Ich mag Sanduhren, Landkarten, die Typographie des 18. Jahrhunderts, Etymologien, den Geschmack von Kaffee und die Prosa von Stevenson.» Der Duft exotischer Breiten, die Lockungen einer wilden Inselwelt, die verwegene, von Sturm, Meuterei und Delirium bedrohte Entdeckungsreise des jugendlichen Helden, getrieben von der uralten menschlichen Sehnsucht, in fernen Gefilden einen Schatz zu heben – all diese Ingredienzien haben Stevensons Roman zu einem der populärsten Bücher aller Zeiten gemacht.