Kleine Geschichte der Vernunft

Von Platon bis Foucault

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Vernunft hat derzeit keine Konjunktur. Jenen, die ganzheitlichen Glücksvorstellungen hinterherjagen, erscheint sie gar als unheilvoller Gegensatz zur Welt der Emotionen, die doch eine so viel reichere Erfahrung, höhere Grade der Erkenntnis und eine bessere Lebensbewältigung verheißen. Umso mehr scheint es lohnend, einmal den Horizont abendländischer Vernunftkonzepte abzuschreiten, um zu verstehen, wann, unter welchen Bedingungen und mit welcher Perspektive die ratio zu Ehren kam.
Gyburg Uhlmann spannt den Bogen ihrer Darstellung von der Vernunftkritik und der Vernunftsuche Platons über das Mittelalter und sein Ringen um Vernunft und Glauben bis zur Auseinandersetzung der Kunst mit der Vernunft in der Renaissance. Sie fragt nach dem Verhältnis von Vernunft und Empirie in Zeiten der Aufklärung, der Beziehung von Vernunft und Historie im Zeitalter des Idealismus sowie nach Vernunft, Wissen und Sprache bei Foucault. Schließlich bietet sie einen Ausblick auf das Verhältnis von Vernunft zu Literatur, Irrationalismus und Religion.