Kleine Münchner Geschichten

Geschichte(n) aus drei Jahrhunderten

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München hat eine eigene Caféhauskultur. Anders als in Wien, wo man der Legende nach der Belagerung durch die Türken die Liebe zu dem braunen Getränk verdankt, äußert sich hier die starke Bindung zum Süden: Ab dem späten 17. Jahrhundert wurde München
auch in Sachen Kaffeegenuss zur „nördlichsten Stadt Italiens“ und ist es bis heute weitgehend geblieben. In der Geschichte ihrer Caféhäuser spiegelt sich zugleich das pulsierende gesellschaftliche Leben der Landeshauptstadt. Daneben bezeugen bayerisches
Konfekt, Torten, Kuchen und Gebäck seit Jahrhunderten die sinnliche Daseinsfreude, die man in der Isar-Metropole zu genießen weiß. Die Kunst der Konditoren ist dabei auch oft ein Zeichen ihrer Zeit. So symbolisiert die 1886 zu Ehren des bayerischen Prinzregenten Luitpold kreierte Prinzregententorte mit ihren acht Biskuitböden die einstigen Regierungsbezirke Bayerns.