Klopfzeichen des Gemüts

Zeiten vergehen – Geschichten bleiben

von

Gerade in einer Epoche, wo der ´Zeitgeist` danach schreit, daß jegliches irgendwie geheimnisvoll erscheinende Rätsel entmythologisiert und verwissenschaftlicht werde, gerade in einer Epoche allgemein arbeitsamer Hektik und großer weltpolitischer wie weltwirtschaftlicher Entgleisungsprobleme, ist es ein Muß geworden, auch der Seele ein ihr adäquates Stübchen einzurichten, um das Gemüt nicht vollends verkümmern zu lassen. – Kaum eine andere Erinnerung stimmt uns als Erwachsene so wehmütig, wie jene an Geschichtenerzählungen aus Kindheitstagen: Sie bleibt ein Schatz intimster Gedanken,. besonders ermutigend für schwere Stunden. – Leider verwischen sich mit zunehmendem Alter die Konturen, und manches gerät dabei in Vergessenheit. Großeltern, die willens und in der Lage wären, Märchen an ihre Enkel weiterzuvermitteln, gibt es kaum noch; denn auch der Lebensstil von Rentnern und Pensionären ist kein traditionell ´gemütlicher` mehr, jedenfalls kein solcher, der es zuließe, die Aura des Märchenhaften ´heraufzubeschwören`. Aber oft sind nicht einmal mehr Enkel und Urenkel zur erforderlichen Konzentration auf ´Stimmungsvolles` fähig. – Im hier präsentierten Büchlein ließen sich neu konzipierte Märchen dadurch, daß sie – wie einst die Märchensammlung der Gebrüder Grimm – niedergeschrieben wurden, wirklich zu ´Legenden` (lat.: Nachzulesendem) gestalten. Dadurch können sie auch für spätere Generationen verfügbar bleiben, wenn Erwachsene dem kindlichen Wesen gegenüber hoffentlich wieder ein ´empathischeres` Verhältnis entwickelt haben. Salve lectore! –