Kobe, einer von vielen:

Freedom Day gegen die derzeitige Sklaverei (März 2018)

von

Kobe. Das Lager reißt die letzte Würde von den Körpern. Der Schmerz sprengt die letzte Hoffnung aus den Köpfen, er magert und zerfurcht die Gesichter.
Osaro. Dabei wollten wir der Armut und dem Hunger entkommen, was dem Leben abträglich ist.
Tayo. Es stimmt: Das ist kein Leben mehr, hier wird man noch verrückt. Was sind wir doch für arme Hunde, die sich abrichten lassen ohne zu beißen, wenn sie nur etwas zu kauen und einen Schlafplatz bekommen. Noch hängt an den Körpern etwas Fleisch, das wird sich ändern, wenn uns die Arbeit in die Erschöpfung treibt.
Aren. Das, wie wir hier in der stinkenden Enge als verkaufte Ware leben, das wirst du deiner Mutter nicht sagen, wenn du sie in Ehren hältst. Sie würde sich zu Tode grämen, wenn sie erfahrt, dass du die Überfahrt nach Europa nicht angetreten hast, weil dir das Geld vorher ausgegangen war.
Osaro. Ich schäme mich vor meiner Mutter, die mir ihr erspartes Geld für die Reise gegeben hat. Was wird sie denken, wenn sie erfährt, dass ich noch in Afrika bin und das ganze Geld ausgegeben habe?
Kobe. Nun sind wir alle gleich, denn als Bettler ohne Geld sind wir in die Sklaverei verkauft worden. Es ist ein Tatbestand, wie er schlimmer nicht sein kann. Da spielt es keine Rolle, ob es die Hoffnung auf ein besseres Leben gibt, ich meine ein Leben, in dem der Wert und die Würde des Menschen noch zählt.