Kommodore Rudolf Petersen

Führer der Schnellboote 1942–1945. Ein Leben in Licht und Schatten unteilbarer Verantwortung

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Schnellboote wurden anfangs nur als Gelegenheitswaffe angesehen und noch 1938 forderte der Flottenchef die Einstellung des Schnellbootbaues. Im Krieg bewährten sie sich jedoch und wurden mit der Einrichtung eines „Führer der Schnellboote“ selbständig. Rudolf Petersen besetzte diesen Posten bis Kriegsende. Er führte einfallsreich und umsichtig und entwickelte die Schnellbootswaffe zu einem bis in die letzten Tage erfolgreichen Seekriegsmittel im Küstenvorfeld. Mit einer Flaggenparade in der Geltinger Buch im Mai 1945 endete der Krieg für die verbliebenen deutschen Schnellboote. Nicht so für Rudolf Petersen, denn als Gerichtsherr hatte er nach der Kapitulation noch Todesurteile gegen Fahnenflüchtige aus dem Verband bestätigt und das Urteil vollstrecken lassen. In jahrelangen Gerichtsverhandlungen hatte er sich dafür zu verantworten und, obwohl schließlich freigesprochen, trug er bis ans Lebensende schwer an dieser „Schuld“.
In diesem Buch wird die Person Petersens als tatkräftiger und gleichzeitig fürsorglicher, auch Konflikte mit den Vorgesetzten nicht scheuender, militärischer Führer geschildert. Ein Mann, der aber in den Tagen des Übergangs vom Krieg zum Frieden offensichtlich nicht mehr die Kraft aufbrachte, sich von seinem Erfahrungs- und Lebensbild leiten zu lassen, sondern dem Druck, der von höchsten Stellen auf ihn ausgeübt wurde, nachgab.