Kopfvolles Lippenleben

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Beim Sprechen können wir nichts ohne Lippen sagen. Und da gibt es Unterschiede: Zum einen haben wir nur Herz, Gefühle, Schmerzvolles, Heiteres, Liebes und Freundliches auf den Lippen. Aber zur Hauptsache sagen wir nur Kopfdinge – reden, im besten Fall, womit der Kopf arbeitet, also Gedachtes. Und dann gibt es da noch eigentlich Zwischenformiges, Kopf hat plötzlich Herzdenken – über die Lippen kommen Gefühle wie „Jetzt hör mir mal zu!“.

Der Gedichtband „Kopfvolles Lippenleben“ von Antoine Twerenbold, Kommunuikationsplastiker und Erfinder der Plastischen Mentalsprache, hat dieses Thema zum Inhalt:

Befremdeter / fragt unhöflich / unvorbereitet / mit rauer Gedächtnissprache // Verrohung dunkler Bedenkzeit //
eingeformt / viele Versuche / milder Beteiligungen / unter Wurfsteinen versteckt // was will er eigentlich.

Zur Illustration dieser Gedichtesammlung verwendete Antoine Twerenbold 10 Bilder aus dem 2015 erschaffenen Arbeitszyklus „Tag- und Nachtschriften“.