Kosmöschen Steiger

von

Im Umfeld von Wiener Gruppe und Wiener Aktionismus schuf Dominik Steiger (1940 – 2014) ein singuläres dichterisches und bildnerisches Werk, das von Kennern zwar hochgeschätzt, von Kritik und Wissenschaft aber bislang weitgehend unbeachtet geblieben ist. Mit „Kosmöschen Steiger“ liegt nun die erste umfangreichere Sammlung mit philologischen, kunstwissenschaftlichen und literarischen Texten zu einem der herausragenden Vertreter der Avantgarde seit den 1950er Jahren vor.
Dominik Steiger war einer jener poetischen Explorateurs, für die das Herstellen von Dichtung zugleich die Beschäftigung mit Fragen nach deren Wirkungsweisen bedeutet. Sich vor allem „kleinen“ Formen, insbesondere der Prosa-Miniatur, widmend, galt sein Interesse u.a. verschiedenen Versuchen, das Unbewusste, die freie Assoziation zu entriegeln, um auf solche Art poetische Gebilde herzustellen, deren ästhetische Logik dem emergenten, „naturwüchsig-poetischen“ Material ebenso wie dem kaum merklichen Zugriff gestalterischen Kalküls geschuldet ist. Steigers Texten liegt jeweils ein ganz eigener „Form-Sinn“ zugrunde; diesen aufzuspüren ist ein ebenso an- spruchsvolles wie beglückendes Betätigungsfeld für Exegeten unterschiedlicher Disziplinen.
Mit Beiträgen von Dominik Steiger, Mechthild Rausch, Gisela Steinlechner, Jörg Drews, Benedikt Ledebur, Franz Kaltenbeck, Franz Josef Czernin und Thomas Eder.