Krähenüberkrächzte Rolltreppe

Neunundsiebzig kurze Gedichte aus einem halben Jahrhundert

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‚Eines ist bei allem Tohuwabohu sicher: Ich wollte im Grunde immer ein Lyriker sein – und sonst gar nichts‘, sagte Adolf Endler in seiner ‚Selbstvorstellung‘ zur Aufnahme in die Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung in dem ihm eigenen Ton des augenzwinkernden Understatements. Das ist für einen, der nicht wenige Prosabücher aus seinem geheimnisumwitterten ’sechsunddreißigbändigen Romanwerk‘ veröffentlichte, so bemerkenswert wie einleuchtend. Endler hat in den fünfziger Jahren als Lyriker begonnen, und er hat zeit seines Lebens Gedichte geschrieben und veröffentlicht. Seine Leichtigkeit und seine spielerische Gestik – ‚Wer nicht zaubern kann, der ist verloren.‘ (Ludwig Hohl) – wird seit langem geschätzt, aber erst relativ spät wurde in Endlers einzigartigem Ton auch das außerordentliche Formbewusstsein erkannt. Seinen letzten Gedichtband nannte Jens Jessen ‚den in Wahrheit bedeutendsten vom Ende des zwanzigsten Jahrhunderts‘.