Krautrock

Underground, LSD und kosmische Kuriere

von

Anspruchsvoll und kosmisch: Henning Dedekind über den Krautrock.
„Die Leistungen des Krautrock werden hierzulande viel zu wenig gewürdigt“ (FAZ).
Am Anfang war das Schmähwort. „Krauts“ wurden deutsche Soldaten von den Briten im Zweiten Weltkrieg genannt. Als „Krautrock“ bezeichneten vor allem internationale Journalisten Ende der Sechziger alles, was musikalischen Ursprungs aus Deutschland dahinstampfte. Erst später wurde Krautrock zu einem Synonym für experimentelle, anspruchsvolle Musik, psychedelisch angehauchten Art-Rock. Vielseitige Gruppen wie Amon Düül, Faust, Neu! und Can gingen aus jener Zeit hervor. Ausufernde Klangwände, flirrende Elektronik und „kosmische Musik“ bereiteten den Boden für zukünftige Trends wie Industrial und Techno. Henning Dedekind, Jahrgang 1968, begibt sich mit seinem Buch auf Spurensuche. Aus Gesprächen mit Musikern und Zeitzeugen vermittelt er das Lebensgefühl einer Zeit, die vom Vietnamkrieg und der Anti-Atomkraft-Bewegung geprägt wurde. Der Autor analysiert mit wissenschaftlicher Expertise und folgt so unterschiedlichen Strömungen wie dem Polit-Rock, Jazz-Rock und der „kosmischen Musik“. Am Ende geht Dedekind der Frage nach, warum der Krautrock schließlich unterging und was von ihm geblieben ist. Eine umfangreiche Literaturliste sowie Disko- und Kurzbiografien ergänzen die Ausführungen. „Vielleicht ist „Krautrock“ somit so etwas wie ein zukünftiges Standardwerk“ (laut.de). 312 Seiten.