Kritik & Theorie

Neoliberalismus als Ästhetik

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Der Neoliberalismus hat unsere Welt verändert – für die meisten von uns zum Nachteil, zum Vorteil nur für wenige. Trotzdem bleibt der Widerstand überschaubar. Warum das so ist? Darauf gibt es verschiedene Antworten. Das Management der Angst, die Erzeugung von Blendungen und Verblödungen, im Zweifelsfall und nicht zu knapp: Gewalt. Dieses Buch versucht, ein weiteres Feld dem kritischen Diskurs zugänglich zu machen: die Ästhetik. So wie der Sozialistische Realismus ein Idealbild heroischer Anstrengung auf dem Weg in eine strahlende Zukunft erzeugen sollte, so erzeugt der kapitalistische (Sur)realismus ein Trashbild der mehr oder weniger glamourösen Gegenwart. Der kapitalistische (Sur)realismus in Kunst und Kultur, im Design und Alltag, im Spektakel und Skandal betreibt eine Ästhetisierung und Dramatisierung des Dazugehörens und Einverstandenseins. Seine Dogmen: Die Antwort auf die Krise der Kapitalisierung ist die Ausweitung der Kapitalisierung. Wer verliert, ist selbst schuld. Und: Es gibt keine Alternative. Wo wäre man, würde man sich außerhalb der Ästhetik des Neoliberalismus stellen? Unsere Antwort ist zugleich einfach und schwierig: im Widerstand.