Kunst ist etwas anderes

Die ganz privaten Utopien der Menschen bleiben in aller Regel vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen. In einer ungewöhnlichen, sehr persönlichen, mit viel Sympathie und Interesse für die Dinge und für die Menschen umgesetzten Bilderserie zeigt uns der Schweizer Fotograf Mario Del Curto die Kunst- und Lebenswelten einiger konsequenter Einzelgänger, die alles Mögliche in Bewegung gesetzt haben, um ihre Vorstellungen Wirklichkeit werden zu lassen. Entstanden ist so ein einzigartiger Bilderbogen, der von Grenzgängen und Grenzgängern erzählt, von mitunter radikal alternativen Antworten auf unsere Vorstellungen von Leben, Wirken und Wohnen. Die einfühlsamen Porträts dieser Lebenskünstler und ihrer Lebenskünste schenken dem Betrachter etwas, was viele schon verlernt haben: ein großes, unwillkürliches Staunen.

Der Fotograf Mario Del Curto, 1955 in der Schweiz geboren, ist seit rund 25 Jahren der Welt des Theaters verbunden. Er entwickelte eine ganz eigene künstlerische Sprache, um Tänzer und Schauspieler in Aktion wiederzugeben. Als fest angestellter Fotograf des Théâtre Vidy-Lausanne hat er eng mit Regisseuren wie Luc Bondy, Peter Brooke und Heiner Goebbels zusammengearbeitet.

Neben seinen experimentellen Theaterprojekten begann Mario Del Curto 1983, Vertreter der sogenannten Art Brut zu fotografieren. Seine beeindruckende Materialsammlung – insgesamt über 100 000 Aufnahmen – präsentiert er auf internationalen Ausstellungen der Öffentlichkeit. Im Jahr 2000 erschien sein Buch ‚Die heimlichen Künstler‘, das erstmals die atemberaubenden Welten dieser Künstler vorstellte und Einblick in ihren Schaffensprozess gewährte.

Ausstellung im Schloss Neuhardenberg vom 01. April – 24. Juni 2007.