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Über Marxismus und Ideologie

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Wir leben in einem ideologischen Zeitalter. Selbst bei oberflächlichem Blick auf soziale und kulturelle Zustände wird dies offensichtlich. Dies ist Ausdruck einer ideologischen Disposition, da Fakten nicht mehr zur Kenntnis genommen werden, der Blick auf die gesellschaftliche Realität verweigert wird. Die soziokulturelle Wirkungskraft der herrschenden Vermittlungssysteme geht weit über das hinaus, was in der Vergangenheit die Propaganda-Instrumente autoritärer Regime zu leisten imstande waren. »Ideologie ist heute der Bewußtseins- und Unbewußtseinszustand der Massen als objektiver Geist.« (Adorno 1972). Durchgesetzt hat sich ein Klima ideologischer Unterwerfungsbereitschaft, die in weiten Teilen der Gesellschaft zu einer Atmosphäre der Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit beiträgt. Fredric Jameson schrieb dazu, es sei heute leichter, sich das Ende der Welt als das Ende des Kapitalismus vorzustellen.

Die vorliegenden Arbeiten von Erich Hahn, Thomas Metscher und Werner Seppmann analysieren nicht nur diese Erscheinungsformen falschen Bewusstseins und zeigen ihre sozialökonomischen Ursachen auf, sie stellen gleichzeitig das Instrumentarium zur Verfügung, diese gesellschaftliche Anästhesie zu durchbrechen und der Formierung Widerstand entgegenzusetzen.