Landmenschen

Eine bäuerliche Jugend in Schlesien 1911 bis 1913. Herausgegeben von Christian Greiff

von

Oswald Menzel wurde am 2. März 1897 als ältestes von vier Kindern in Waltersdorf, Kreis Löwenberg, in Niederschlesien geboren. Seine Eltern waren Arbeiter auf einem Rittergut. Er besuchte die zweiklassige Volksschule. Noch während der Schulzeit wurde er mit elf Jahren zu halbtägiger Arbeit an einen Bauern verdingt. Im Frühjahr 1911 wurde er im Alter von vierzehn Jahren aus der Schule entlassen und für ein silbernes Dreimarkstück, einen Taler, zu voller bäuerlicher Arbeitsleistung an einen anderen Bauern „vermietet“. Der Dienst begann im ersten Jahr gewöhnlich als Kuhjunge und konnte in den nächsten Jahren mit den wachsenden Kräften gewandelt werden zur
Stellung des Ochsenjungen und der des Knechts. Genau diese Entwicklung nimmt von 1911 bis 1913 die Hauptperson der Erzählung „Landmenschen“, genannt Otto Fäustel – denn es ist die authentische Beschreibung seiner eigenen Jugend, von Oswald Menzel aufgeschrieben erst nach seiner Übersiedlung in die neue Heimat Bergneustadt im Oberbergischen im Jahre 1950. In Westdeutschland arbeitete er als Straßenwärter,
ging 1962 in Rente und starb am 15. September 1977, also im Alter von 80 Jahren.
Oswald Menzel hat seine Bücher in einer klaren Handschrift geschrieben und buchförmig selbst eingebunden. Er gab den von ihm erinnerten Personen andere Namen, auch die heimatlichen Dörfer in seinen Erzählungen hat er umgetauft. Es handelt sich um die von Hirschberg aus gesehen bober-abwärts, also nördlich, liegenden Gemeinden
Tschischdorf, Langenau, Waltersdorf und Lähn. Der Ort der Haupthandlung mit dem Hof des Bauern Kern, den er Komau nennt, ist auf der Landkarte nicht gleich zu finden. Er soll 6 km östlich von Tschischdorf liegen. Den von Oswald Menzel beschriebenen Weg dorthin kann man aber gut auf der alten Karte auf der Rückseite des Buches nachvollziehen.