Lasst uns trotzdem weiterkämpfen

Erfahrungen mit dem Versuch „Verantwortung vor Gott und den Menschen“ zu leben

von

Dieses Buch ist Alfred Grosser gewidmet. Er, Franzose, Jude, NS-Opfer, Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, schrieb dem Autor: „Lasst uns trotzdem weiterkämpfen!“ Wofür? Grosser und den Autor verbindet das Bestreben, den Deutschen, die unter Hitler lebten und deren Mitschuld an den Verbrechen der politischen Führung geradezu ein Staatsdogma ist, den Zeitzeugnissen gemäß Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Erste Erfolge wurden schon erzielt.

Für den Autor gab es daneben eine Vielzahl weiterer Herausforderungen. So hat er die Initiative ergriffen, um ein wirklich allgemeines Wahlrecht, d.h. unter Einbeziehung der Kinder, durchzusetzen. Er hat verhindert, dass die kommunistisch inspirierte Ausstellung „Widerstand und Verfolgung im Dritten Reich“ zur Dauerausstellung wurde. Er hat sich für die Wiedervereinigung Deutschlands stark gemacht, auch noch als derlei mit dem Revisionismusverdacht geächtet wurde. Der Auseinandersetzung mit dem totalitären Osten galt jahrelang seine besondere Aufmerksamkeit, was ihn, der sich als Staatsgast in der CSSR aufhielt, dort ins Gefängnis brachte. Obgleich praktizierender Katholik, hat er sich in Übereinstimmung mit dem Vatikan für fairen Umgang mit den neureligiösen Gemeinschaften stark gemacht, trotz der Missbilligungen staatlicher und kirchlicher Stellen.
Wenn Grosser von „trotzdem“ spricht, so deshalb, weil dem aufrechten Gang zahlreiche Hindernisse in den Weg gelegt werden, wie das Buch veranschaulicht.