Lateinamerikanische Lyrik

von , ,

»Poetische Kritik der mathematischen Vernunft« nennt José Muchnik eines seiner Gedichtbücher. Ein Titel, der einen den Mund öffnen und ihn weiterhin offenstehen lässt. Möchte der Autor die Mathematik mit den Mitteln der Poesie aushebeln? Womöglich die Schwerkraft aus den Angeln heben? Ein Anspruch, der aufhorchen lässt, denn es gibt wohl kein Thema, das von der Poesie und der Lyrik bislang nicht in Anspruch genommen wurde. Ich behaupte, Gedichte über Mathematik sind noch weitaus rarer als Gedichte über Schrauben, Kühlschränke oder Kompressoren.

Mathematik und Poesie – zwei anscheinend oder scheinbar unvereinbare Gegensätze? Trachtet hier jemand, Feuer und Wasser unter einen Hut zu bringen, Ungeduld und Geduld miteinander in Einklang zu bringen, eine Einheit zu gestalten aus widersprüchlichen Paaren oder Widersprüche erst sichtbar zu machen? Einander ausschließenden Denkschemata ad absurdum zu führen. Sehr spannend!

Wie stabil ist ein mathematisches Gebäude? Und wie stabil ist ein poetisches Gebäude? »Sollte Poesie existieren, strebt sie gegen unendlich.«

José Muchnik demonstriert dies eindrucksvoll.

Manfred Chobot

Cuando la poesía crítica deviene acción de crítica poética, la ocasión de aprender a pensar mejor, es decir libremente, crece. Las ecuaciones del bien pensar y del bien hablar se embriagan hasta hacer surgir un escribir que tiende a infinito en una explosión de tiempos. Es tal tempestad que nos propone la poesía de José Muchnik, invitándonos a «palparla» con todo nuestro ser-lector. A lo largo de estas páginas del poeta, descubrimos que sólo arriesgándonos a la ruleta rusa con el sentido y lo «insensato» no nos equivocamos de vida.

Philippe Tancelin