Leben ist Überleben

von , ,

In seinem persönlichsten Gespräch gesteht uns Derrida sein lebenslanges Ringen mit zwei klassischen Topoi der Philosophie ein, indem er sagt: „Ich habe niemals leben gelernt“ und: „Ich habe nicht gelernt, den Tod zu akzeptieren“.
Reflexionen über die Figuren der „Generation“, der „Treue“ und des „Erbes“ kreisen immer wieder um den zentralen Begriff des „Überlebens“, das nicht zum Leben oder Sterben hinzutritt, sondern etwas „Ursprüngliches“ ist („Leben ist Überleben“) und letztlich sogar als das „Leben in seiner größtmöglichen Intensität“ bezeichnet werden kann. In Auseinandersetzung mit aktuellen geopolitischen Themen, die auch mit einer neuen Verantwortung „Europas“ verbunden sind, sowie in der erklärten Leidenschaft für die Sprache erweist sich Derrida erneut als vehementer Verteidiger der Komplexität und des Aporetischen gerade auch in den medialen Diskursen, als Verteidiger eines „unbestechlichen Ethos des Schreibens und Denkens“.