Leben nach dem Überleben

Devoted to life

von

Siebzig Jahre sind seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung der Konzentrationslager vergangen. Die Überlebenden der Shoah wurden 1945 gerettet, doch schwere Traumata prägen ihr Leben bis heute.
Das Leben nach dem Überleben – was bringt es mit sich, und wie kann man es begleiten? Die Fotografin Helena Schätzle hat sich im Auftrag der Hilfsorganisation AMCHA aufgemacht, die Geschichten der Überlebenden neu zu dokumentieren. Die Bilder nehmen den Betrachter mit nach Israel, in Wohnungen, auf Spaziergänge und in bunte, lebendige Familien. Sie vermitteln intime Einblicke in eine wiedergewonnene Gegenwartsfreude, aber auch Momente tiefer Einsamkeit – Fotos, wie man sie von Überlebenden der Shoah in
dieser Form noch nicht gesehen hat. Sie veranschaulichen die emotionalen Spuren, die der Holocaust hinterlassen hat – mit allen Nöten und Hoffnungen, die mit der Aufarbeitung der traumatischen Vergangenheit verbunden sind.
In engem Austausch mit den Überlebenden und ihren Nachkommen hat Helena Schätzle einen Band geschaffen, der die Präsenz der Vergangenheit und das andauernde Leid der Überlebenden nachvollziehbar macht und den Verletzungen der Seele eine Bildsprache gibt. Zugleich sind die Bilder Zeugnisse einer zutiefst beeindruckenden Vitalität und Lebensbejahung.
Jede der porträtierten Personen wird mit einer Kurzbiographie vorgestellt; in die Bildsequenzen sind Zitate der Überlebenden und ihrer Kinder einfügt. Die Texte sind deutsch, englisch und hebräisch wiedergegeben.
Der Band erscheint als Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung, die im Auswärtigen Amt, Berlin, startet und im Anschluß an zahlreichen weiteren Orten gezeigt werden soll. Frank-Walter Steinmeier hat zu dem Buch einen einleitenden Text verfaßt. Über die weiteren Ausstellungsstationen bietet die Homepage von AMCHA Deutschland aktuelle Informationen (www.amcha.de/leben).