Leibniz unterwegs in Niedersachsen

Auf den Spuren des Universalgenies.

von ,

Eine der bedeutendsten Geistesgrößen der Menschheitsgeschichte, Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716), wird vor allem mit der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover in Verbindung gebracht. Hier verbrachte er die letzten 40 Jahre seines 70-jährigen Lebens. Wenn man seine vielen Reisen berücksichtigt, waren es aber wohl nur insgesamt 30 Jahre.
Leibniz bereiste oft monate- oder gar jahrelang Europa. Dass er aber auch im Niedersächsischen sehr viel unterwegs war, ist weniger bekannt. Annette von Boetticher und Georg Ruppelt wollen mit Texten und vielen Bildern diese durchaus effektive und schöpferische Beziehung zwischen dem Universalgenie und der norddeutschen Region einer hoffentlich großen Leserschaft vermitteln.
Sie erläutern zunächst kurz, was sie unter einem Leibnizort verstehen und geben dann einen Überblick über die Geschichte der Regionen, die das heutige Bundesland Niedersachsen bilden. Dazu gehört auch eine verständliche Zusammenfassung der Historie der Welfen, eines der ältesten abendländischen Adelsgeschlechter.
Die im Folgenden aufgeführten niedersächsischen Orte lassen sich gut mit manchen der Themen in Verbindung setzen, die Leibniz oft sein ganzes Leben lang beschäftigt haben.

Braunschweig: Welfen, Welfengeschichte, MessebesucheW
Burgdorf: Welfen, Hauskonferenzen
Celle: Welfengeschichte, Thronfolge in England
Clausthal-Zellerfeld: Oberharzer Bergbau
Engensen: Hauskonferenzen
Bad Gandersheim: Welfengeschichte, Archivarbeit, Theophanu-Urkunde
Goslar: Bergbau
Göttingen: Spätere Akademie, Bibliothek
Hannover: 1676–1716 Wohn- und Arbeitsort, Mittelpunkt aller Aktivitäten
Helmstedt: Universität, Rechenmaschine, Wiedervereinigung der Kirchen
Herzberg: Harzreisen
Hildesheim: Jesuiten, China, Theodizee, Welfengeschichte
Linsburg: Welfen
Kloster Loccum: Wiedervereinigung der Kirchen
Lüneburg: Welfengeschichte, Ritterakademie
Osnabrück: Welfen
Osterode: Harzreisen, Bergbau
Bad Pyrmont: Trinkkuren, Peter der Große
Salzdahlum: Welfen, Herzog Anton Ulrich, Literatur, China
Sankt Andreasberg: Bergbau, Grubenanteile (Kuxe)
Wolfenbüttel: Leitung der Bibliothek, Welfen, Welfengeschichte

Das ist ein coffee-table-book allererster Güte: entspannt zu lesen, voller Informationen, aber nicht belehrend, einfach gelungen. Die Bebilderung ist durchdacht und brachte mir, der ich immer noch glaube, mich in diesem Bundesland einigermaßen auszukennen, die Begegnung mit unerwarteten Perspektiven, teils mit völlig Unbekanntem […]. Und für den Preis […] ist das Werk noch dazu ein echtes Schnäppchen.
Professor Dr. Thomas Vogtherr****************