Leopold Mozart (1719-1787)

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Leopold Mozart, außerordentlich gebildeter Violonist und weithin geachteter Komponist, hat das Bürgertum als das neue musikliebende Publikum entdeckt. Mit A.C. Adlgasser und Michael Haydn gehörte er den bedeutenden Vertretern der Salzburger Vorklassik. Sein berühmter Sohn, dessen Genialität er förderte und für den er als „Herr, Diener und alles“ umsichtig sorgte, steht musikalisch auf seinen Schultern. Von den Ideen der Aufklärung überzeugt, schärften die Reisen mit seinen beiden „Wunderkindern“ den Blick auf die Hohlheit des absolutistischen Staates, dessen Legitimität er in Frage stellte, sowie auf das soziale Elend der Bevölkerung. Beruflicher Ehrgeiz, innere Opposition und äußere Anpassung, Verstellung und List prägten den Lebensweg dieser herausragenden Persönlichkeit. Leopold M., keineswegs ein willenloser Fürstendiener, sondern wissbegierig und welterfahren, mit pädagogischem Talent und ausgezeichneten Sprachkenntnissen, war den Naturwissenschaften und dem christlichen Vorsehungsglauben zugeneigt, ein guter Ehemann und fürsorglicher Vater, aber in durchaus patriarchalischer Manier – profund und spannend erzählt in der ersten umfassenden Biographie eines beeindruckenden Menschen und Musikers.