Libell

Texte zu Literatur, Kultur und Politik

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Alfred Kolleritsch, seit 1960 Herausgeber der Zeitschrift ›manuskripte‹, richtet seit vier Jahrzehnten seinen ‚bösen Blick‘ (Peter Handke) auf ‚die Ideologen des feinen Schrifttums‘ und jene ‚Traditionswüstlinge‘, die Nation und Heimat ‚als unverrückbaren Besitz einpfählten und das Lokale als völkische Eigenart zum unveränderlichen Wert stilisierten‘.
Kolleritsch erhebt mit großer Konsequenz Widerspruch gegen die provinzielle Engstirnigkeit, die sich im Besitz der Wahrheit wähnt und die Moderne unversöhnlich bekämpft, dadurch, dass er den Blick für das Andere, Neue, Ungesicherte, Offene, für die Vielfalt und die Widersprüche einer international vernetzten Moderne, der Avantgarde und der jungen Literatur öffnet.