LICHT. LUFT. SONNE.

100 Jahre Wiener Gemeindebau

Licht, Luft und Sonne war das Motto, unter dem die Stadt Wien vor 100 Jahren mit jenem Wohnbauprogramm begann, das weltweit noch immer Bewunderung hervorruft und das nicht zuletzt bis heute anhält. War es davor erlaubt, bis zu 85 Prozent eines Grundstücks zu verbauen – eine Erklärung für die vielen dunklen Altbauwohnungen vor dem ersten Weltkrieg –, durften plötzlich nur noch 30 Prozent der Fläche, im dicht verbauten Stadtgebiet maximal 40 Prozent des Grunds verbaut werden. Die neu errichteten Gemeindewohnungen erschienen den Mieterinnen und Mietern wie kleine Wunder – war man doch Klo und Wasser am Gang (bei mehr als 90 Prozente damaligen Wohnungen) sowie dunkle Einzimmerwohnungen und oft sogar „Bettgeher“ gewohnt.
In diesem Buch wird aber nicht nur die große Geschichte des Gemeindebaus bis heute nachgezeichnet, sondern auch versucht, das Phänomen Gemeindebau von verschiedenen Seiten her zu beleuchten. Durch Interviews, aber auch durch persönliche Erfahrungsberichte, viele eigens angefertigte Fotostrecken und durch Abstecher in die Popkultur.