Liebe und Haß

Die geheimen Gedichte. 1970-1990

von

In diesen Gedichten brennt ein unbändiger Lebenswille, der mit Tabus und Konventionen gebrochen hat. Hier verzehrt sich eine Frau im Verlangen nach einer Liebe, die keine Fesseln anlegt, sondern Freiheit gewährt. Sie beschwört die Erinnerung an rauschhafte Momente intensivsten Lebens und stürzt sich in das Feuer dieser Empfindungen, um sich zu vergewissern, daß sie lebt, daß sie geben und nehmen kann, daß es Spuren ihrer Existenz in anderen Leben gibt. Was zählt, ist die Intensität des Gefühls. Deren Preis: Geheimnis bleiben zu müssen, ausgelebt nur im Gedicht, verborgen vor den Augen des Nächsten. Auch mit ihm, dem Partner im Alltag, spricht sie in ihren geheimen Gedichten, voller Zuneigung und im Bewußtsein ihrer Symbiose, aber schonungsloser und kritischer als in der Wirklichkeit, in der die eigenen Lebensansprüche unausgesprochen bleiben.

»Ein verwirrendes, aufrüttelndes Buch. Es entzaubert die Legende vom

Schulzenhof, der ‚einst ein Lerchennest‘ war. (…) Auch wenn es in der

Anhängerschar wegen dieser Offenbarung da und dort grummeln wird: Respekt,

Eva Strittmatter, vor dem Mut. Die Schar ist riesig, der Ähnliches

widerfuhr und widerfährt. Nur, dass kaum ein anderer davon so poetisch

berichten kann.« Thüringer Allgemeine

»Es sind kunstvolle Psychogramme von den Martyrien menschlicher Liebe und

ihrer durch nichts ersetzbaren Funktion. (…) Hier wird bewahrt, was alle

große Dichtung auszeichnet: sie demonstriert am Einzelnen die Welt, bejaht

das Irdische trotz aller Verluste, singt die Liebe auch und gerade in der

Vergängnis. Vielleicht ist die Summe dieser Gedichte in einem Satz zu

sagen: die Schönheit des Menschlichen.« Lausitzer Rundschau