Limbus Lyrik

Gedichte

von

Zwei Protagonisten durchziehen diese fünf mal fünfzehn Gedichte: die Stadt und das Buch.
Ein Büchermensch bewegt sich in aller Selbstverständlichkeit durch Wien und kann trotzdem das Besondere im Alltäglichsten wahrnehmen. Er sieht die jämmerliche Schönheit der Blumen auf dem Supermarktparkplatz, er hört, wie sich der beharrlich übende Nachbar im Klavierspiel verbessert, er interagiert – mitunter wortlos – mit den Menschen in den Straßen, an den Fenstern, in der U-Bahn, im Stadtpark, am Praterstern, im Schweizerhaus, er erkennt Freude, Liebe, Angst, Langeweile, Lüge, Abgründe.
Parallel spannt sich ein Bogen des Lesens, des Dichtens, des Schreibens; die pure Dichtlust macht aus Banalitäten prickelnd Neues, Meschiks wache Sprache arbeitet gegen die Gemütlichkeit des Altbekannten an und kontrastiert wienerische Walzerseligkeits-Klischees mit moderner Urbanität. Dass sich in den Texten eines Viellesers die Weltliteratur wiederfindet, versteht sich – und so begegnen wir unter anderem Ingeborg Bachmann und Paul Celan.