Lindemanns Bibliothek

von

Kolja, Mitte fünfzig, nüchtern, welterfahren, trifft ein in einer Stadt, die sich auf den Besuch des Papstes vorbereitet. Das Ereignis treibt die Gemüter seiner neuen Bekannten um. Irritiert von ihren religiösen Bekenntnissen zieht er sich zurück – in seinen Augen nichts anderes als verquere Sehnsüchte, zu engen Lebensbahnen geschuldet. Nur Simona durchbricht diese Abwehr. Mädchenhaft in ihrer Suche nach sich selbst zeigt sie Kolja ohne Scheu ihr Bedürfnis, ihm nahe zu sein. Er überlässt sich ihren Avancen und gefällt sich dabei in der Rolle des stolzen Fremden. Zu spät begreift er, der sich von so vielem fernhalten wollte, wie weit er längst in ein Beziehungsgeflecht verstrickt ist, dem sich keiner mehr unbeschadet entziehen kann. Die Ereignisse nehmen ihren dramatischen Lauf, bis sich enttäuschte Hoffnungen gewaltvoll entladen.
Ein Roman über die Begegnung zweier Menschen im Empfinden einer verlorenen Geborgenheit, und zugleich ein Versuch, einige der vielen Formen zu fassen, in denen sich gegenwärtig die Suche nach Gott niederschlägt.