Literareon

Eine Psychotherapiegeschichte

von

»Gut, ich gehe zur Psychotherapie. Ich klappere einfach alle Adressen ab, die sie mir gegeben hat. Und wenn sie alles von mir sehen, oder wenn einer von ihnen alles von mir sieht? Obwohl ich es nicht gezeigt habe. Wenn er das tut oder schafft, dann gehe ich wieder. Oder dann bleibe ich. Das weiß ich noch nicht genau. Aber ich tue es morgen.« Der Entscheidung der Protagonistin, sich endlich in die Psychotherapie zu begeben, geht eine lange Lebens- und Leidensgeschichte voraus. Erst während der Behandlung gelingt es ihr, sich mit sich und ihrem bisherigen Leben auseinanderzusetzen. Da die Patientin aus der DDR stammt und zudem noch Tochter eines Stasi-Angehörigen ist, gerät ihre Selbstauseinandersetzung zugleich zu einer Auseinandersetzung mit der DDR – und der deutschen Geschichte.